Effektive Überprüfung von Korrosionsschutzsystemen: Salzsprühnebeltest gemäß DIN EN ISO 9227 / ASTM B117
Verwendung des Salzsprühtests bei der Korrosionsschutzprüfung
Korrosion ist ein weit verbreitetes Problem, das Materialien und Strukturen angreift. Sie kann zu erheblichen Schäden, finanziellen Verlusten und Sicherheitsrisiken führen. Insbesondere in Branchen wie der Automobil-, dem Transportwesen, der Luftfahrt, der Bau- und der maritimen Industrie ist ein effektiver Korrosionsschutz von großer Bedeutung, um die Langlebigkeit und Zuverlässigkeit von Materialien und Produkten zu gewährleisten.
Um die Korrosionsbeständigkeit zu bewerten und die Auswahl geeigneter Korrosionsschutzmaßnahmen zu ermöglichen, wurde der Salzsprühnebeltest, oder auch Salzsprühtest oder Salznebeltest, nach DIN EN ISO 9227 entwickelt. Diese Norm definiert die Prüfbedingungen für das bekannteste Prüfverfahren im Bereich Korrosionsschutz.
Mit unseren modernsten Salzsprühnebelkammern bieten wir Ihnen eine schnelle und zuverlässige Prüfung Ihrer Bauteile gemäß DIN EN ISO 9227 und ASTM B117. Unsere Kammern ermöglichen auch die Untersuchung von Proben in großem Format von bis zu 2 m Länge. Zusätzlich führen wir Korrosionswechselprüfungen nach gängigen Standards, darunter auch solche aus der Automobilindustrie wie VDA 615-421, PV 1209 und PV 1210, durch, die den Salzsprühtest beinhalten.
Einheitliche Prüfmethoden für den Korrosionsschutz
Das Hauptziel der DIN EN ISO 9227 ist es, einheitliche Prüfmethoden für den Korrosionsschutz zu etablieren. Durch die Festlegung objektiver Prüfverfahren ermöglicht die Norm eine Vergleichbarkeit der Ergebnisse. Sie legt die Bedingungen fest, unter denen Materialien getestet werden sollen, um ihre Eignung für verschiedene Umgebungen zu bestimmen.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die in den Prüfverfahren der DIN EN ISO 9227 erzielten Ergebnisse nicht direkt auf die tatsächliche Beständigkeit von Materialien in der Realität übertragbar sind. Der Korrosionsschutztest in kontrollierten Laborumgebungen dient dazu, relative Korrosionsverhalten zu bewerten und Materialien unter beschleunigten Bedingungen zu testen. Die tatsächlichen Bedingungen können stark variieren, einschließlich der Zusammensetzung der Umgebung, der Temperatur, der Luftfeuchtigkeit und anderer Faktoren, die die Korrosion beeinflussen können.
Die DIN EN ISO 9227 beschreibt nicht, welche Anforderungen Bauteile erreichen müssen. Das gilt sowohl für die Prüfdauer als auch für die im Anschluss an die Prüfung durchgeführten Auswerteverfahren.
Prüfverfahren gemäß DIN EN ISO 9227
Die DIN EN ISO 9227 definiert drei verschiedene Prüfverfahren zur Korrosionsschutzprüfung: den neutralen Salzsprühtest (NSS-Test), den kupferbeschleunigten Essigsäure-Salzsprühnebelprüfung (CASS-Test) und den sauren Salzsprühtest (AASS-Test).
Im Institut für Oberflächentechnik bieten wir alle drei Verfahren an. Die in der Norm definierten Testparameter werden täglich überwacht, um aussagekräftige und vergleichbare Ergebnisse zu erzielen.
Gewährleisten Sie eine hohe Lebensdauer und Qualität Ihrer Produkte und bewerten und optimieren Sie Ihre Korrosionsschutzmaßnahmen – wir sind Ihr zuverlässiger Ansprechpartner für die notwendigen Testungen und Auswertungen. Jetzt kostenlos beraten lassen 07171 / 10407-0
Mögliche Auswertungen im Anschluss an die DIN EN ISO 9227
Nach Abschluss des Salzsprühtests werden die belasteten Bauteile ausgewertet. Obwohl die DIN EN ISO 9227 keine spezifischen Vorgaben dazu macht, verweist sie auf mögliche Verfahren, die sinnvollerweise angewandt werden können. Zu den häufigsten gehören:
- Optische Auswertung auf das Vorhandensein von Korrosionsprodukten:
Hier wird überprüft, ob auf dem Bauteil Korrosionsprodukte zu erkennen sind. Anwendung findet dies insbesondere bei galvanisch beschichteten Bauteilen.
- Optische Auswertung nach ISO 4628:
Die Normenreihe ISO 4628 ermöglicht die visuelle Beurteilung von beschichteten Oberflächen nach dem Salzsprühnebeltest. Diese Auswerteverfahren werden häufig bei lackierten Bauteilen eingesetzt und quantifizieren beispielsweise Blasenbildung, Rostbildung oder Enthaftung am Ritz.- Blasengrad:
Die ISO 4628-2 ermöglicht die Beurteilung des Blasengrads auf beschichteten Oberflächen. Dabei wird der Grad der Blasenbildung bestimmt, wobei sowohl die Blasenmenge als auch die Blasengröße eine Rolle spielen. - Rostgrad:
Die ISO 4628-3 bietet ein Bewertungsschema für den Rostgrad auf beschichteten Oberflächen. Anhand einer Skala von 0 bis 5 wird der Grad der Rostbildung bewertet, wobei 0 für keine Rostbildung und 5 für starken Rost steht. - Enthaftung am Ritz:
Wird vor der Prüfung ein Ritz an der Beschichtung angebracht, kann im Anschluss der Prüfung die Enthaftung nach der ISO 4628-8 bewertet werden. Hierbei wird beurteilt, wie weit sich die Beschichtung ausgehend vom Ritz lösen lässt.
- Blasengrad:
3. Gitterschnitt nach ISO 2409:
Die ISO 2409 definiert den Gitterschnitt als eine Methode zur Beurteilung der Haftung einer Beschichtung auf einem Substrat nach der Einwirkung von Salzsprühnebel.
Wir begleiten Sie bei individuellen Fragen rund um Korrosionsprüfungen – auch bei der Auswahl der geeigneten Auswertungsmethode nach dem Salzsprühtest sind wir Ihr zuverlässiger Partner. Jetzt unverbindlich beraten lassen 07171 / 10407-0
Ihre Ansprechpartner
M. Sc.
Teamleiter Korrosionsprüfung
Dipl.-Ing.
Projektingenieurin